Im Mittleren Westen gibt es was Neues. Ein Foodtruck aus Indianapolis wird von jungen Menschen mit Behinderungen betrieben. Macaroni and Cheese sowie ein junges Team begeistern fünf mal pro Woche im Tagesgeschäft.

Logo Cheese and Thank you Foodtruck aus Indianapolis © New Hope of Indiana

Die Arbeit von und mit Menschen mit Behinderungen ist gesellschaftlich zwar immer mehr verbreitet, aber noch lange keine Selbstverständlichkeit. Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen werden häufig nur in "Werkstätten für Behinderte" verortet.

Erfreulicherweise findet aber in den letzten Jahren ein Umdenken statt. Toleranz und Gleichberechtigung zeigt sich in immer mehr unternehmerischen Konzepten und zu unserer großen Freude macht diese Entwicklung auch vor der Foodtruck- und Street Food-Branche nicht Halt.

Foodtruck: Ideal für Inklusionsprojekte

Eines der beliebtesten Gerichte aus dem Indianapolis-Foodtruck: BBQ Pulled Pork auf weißen Cheddar Mac-n-Cheese, französischen Röstzwiebeln und einem Spritzer klassischer Barbecue Sauce. © New Hope of Indiana

Schon im Jahr 2014 fiel uns das Projekt HEIMAT auf. Der Food Trailer HEIMAT wurde mit Hilfe einer Crowd Funding Kampagne auf fränkische Events geschickt und u.a. von Menschen mit Behinderungen betrieben. Ein gelungenes Inklusionskonzept.

Die gemeinnützige Organisation 'New Hope of Indiana' ermöglicht es Familien und einzelnen Personen ein möglichst eigenständiges Leben zu führen. Das Engagement der Organisation, welches zahlreiche soziale Angebote umfasst, wurde mit dem Foodtruck "Cheese and Thank you" um einen weiteren Baustein ergänzt.

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Ein klassischer amerikanischer Foodtruck mit einer wunderschönen Folierung. © New Hope of Indiana

Arbeit im Foodtruck: Viel mehr als Küchendienst

Im Foodtruck-Projekt werden Menschen mit Behinderungen in alle Arbeitsprozesse involviert. Von der Zubereitung der Lebensmittel, der Ausgabe fertiger Gerichte aus dem Foodtruck bis hin zur Vermarktung sind täglich vielfältige Aufgaben zu erledigen. Die Förderung durch 'New Hope of Indiana' hilft den zumeist jungen und motivierten Erwachsenen viel über mobile Gastronomie zu erfahren, Social Media selbst in die Hand zu nehmen, den Vertrieb zu organisieren, sich um Kundenservice zu kümmern und ganz nebenbei leckerstes Street Food aus dem Foodtruck zu servieren.

Allison Wharry, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation, formuliert es so: "Die Arbeit im Foodtruck lehrt die jungen Menschen, die gerade von der High School kommen, nicht nur wie sie Essen vorbereiten müssen." Denn "verkaufen und sozialen Umgang lernt man besonders gut im Foodtruck, denn auch die Foodtruck-Vermarktung funktioniert in aller Regel über soziale Medien".

Weißee Cheddar Mac-n-Cheese mit gezupften Hühnchenfleisch, Frühlingszwiebeln und Blauschimmelkäse. © New Hope of Indiana

Wir freuen uns über jedes gelungene Foodtruck-Konzept, bei dem auch die soziale Komponente Berücksichtigung findet. Sicherlich: Das Foodtruck-Business ist hart, der Wettbewerb nimmt zu und jeder muss auf Zahlen schauen sowie Prozesse optimieren. Aber in keinem gastronomischen Konzept steht der Mensch so sehr im Mittelpunkt wie in der mobilen Gastronomie. Und gerade weil auch Street Food-Unternehmen mit der Herausforderung Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung umzugehen haben, stellen wir die Frage: Können Menschen mit Behinderungen hierbei nicht öfter erfolgreich integriert werden?

  • Autor
  • Daniel Bendl
  • Letzte Änderung
  • 2024-10-11
  • veröffentlicht
  • 2019-08-04
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Daniel Bendl

Daniel Bendl

Daniel ist Geschäftsführer und Mitgründer von Craftplaces, Genießer fränkischer und internationaler Gaumenfreuden und Foodtruck Unterstützer der ersten Stunde. Er ist Experte wenn es um die digitale Vereinfachung des Foodtruck Alltags mit Hilfe von Craftplaces Business geht.