Außergewöhnliches aus dem Bereich der Sterne-Küche : Ein Street-Food-Stand aus Singapur erhielt die Auszeichnung mit einem Michelin-Stern. Das könnte auch ein Ansporn für Foodtrucks sein. Denn für die Jury zählt nicht der Ort, sondern nur das Essen.

Geht es um Sterneküche, geht es auch immer darum, seinen Horizont zu erweitern. So haben sicher die wenigsten Feinschmecker damit gerechnet, dass sich seit Sommer 2016 auch ein Street-Food-Stand im Guide Michelin findet. Bereits seit 2015 ist auch eine Tokioter Nudelbar in der Michelin-Liste.

Der Street-Food-Stand aus Singapur im Video-Porträt

Sterne-Hauptgericht für 1,30 €

Konkret geht es um den Stand mit dem unspektakulären wie auch sperrigen Namen „Hong Kong Soya Sauce Chicken Rice and Noodle“. Er befindet sich mitten in Singapur. Der Koch Chan Hon Meng betreibt den Stand seit 35 Jahren. Seine Nudeln mit Hühnchen und Sojasoße nach Hongkonger Art sorgen für lange Schlangen. Mit einem Preis von umgerechnet 1,30 Euro ist es das günstigste Michelin-Essen weltweit.

Seit 1926 werden im Guide Michelin (ursprünglich ein Werkstatt-Verzeichnis für Frankreich) bis zu drei Sterne für außergewöhnliche Küchen vergeben. Entscheidend für die Michelin-Jury sei nicht der Ort, an dem das Essen zubereitet wird. Wichtig sei nur die Qualität der Speisen, was auch für den Koch des Street-Food-Standes überraschend wie auch rührend war.

Update: Ende Oktober verkündete der Koch des preisgekrönten Streetfood-Standes, dass er eine Kooperation mit einer Restaurant-Kette eingehen werde. Das erste Restaurant aus dieser Reihe werde "Hawker Chan" heißen und sein Michelin-Gericht im Angebot haben.

Wann kocht sich der erste Foodtrucker in den Michelin-Himmel?

Ein Ansporn auch für Foodtrucks!

Natürlich zählt bei Trucks auch das Äußere, sprich die Präsentation des Foodtrucks und das Marketing. Dies allein schon, um sich von den Mitbewerbern abzusetzen. Letztlich steht aber auch hier nur eins im Mittelpunkt: einzigartiges und leckeres Essen. Das muss in der Regel ebenso schnell ausgegeben werden wie an einem Street-Food-Stand. Vorstellbar ist es jedenfalls, dass sich Foodtrucker in den Michelin-Himmel kochen.

Voraussetzung ist grenzenlose Leidenschaft für das Essen, Kreativität, Neugier und sicher auch Glück. Wir fiebern mit, wann es dem ersten deutschen Foodtrucker gelingt, sich den begehrten Stern zu holen.

Übrigens sind Foodtrucks und der Guide Michelin schon jetzt nicht weit voneinander entfernt: So gibt es in San Francisco mit dem Carlos Altamirano ein Michelin-Sterne-Koch, der zugleich einen Foodtruck betreibt. In Amsterdam findet sich mit “Thrill Grill” ein Burgertruck, hinter dem der ebenfalls ausgezeichnete Koch Robert Kranenborg steht.

  • Autor
  • Daniel Bendl
  • Letzte Änderung
  • 2024-12-03
  • veröffentlicht
  • 2016-09-15
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Daniel Bendl

Daniel Bendl

Daniel ist Geschäftsführer und Mitgründer von Craftplaces, Genießer fränkischer und internationaler Gaumenfreuden und Foodtruck Unterstützer der ersten Stunde. Er ist Experte wenn es um die digitale Vereinfachung des Foodtruck Alltags mit Hilfe von Craftplaces Business geht.