Das Foodtruck-Business lebt von Innovation. Neue Kreationen werden täglich aus den Klappen gereicht, Konzepte erdacht und Ideen für neue einzigartige Gerichte entwickelt. So müssen Foodtrucker auch im digitalen Bereich fit sein. Aber vor allem im Bereich Social Media gibt es hierzulande Nachholbedarf.

Es braucht nicht unbedingt die maximale Aufmerksamkeit!

Zu den Selbstverständlichkeiten in den sog. sozialen Medien und in der App gehört es, seine Tourdaten verlässlich zu pflegen und kurzfristige Änderungen schnell und deutlich zu kommunizieren. Dass neue Produkte oder die Menschen vor dem Foodtruck auf Fotos eingebunden werden, haben auch viele Foodtrucker bereits öfter gemacht.

Doch um wirklich aus der Masse der Foodtrucks herauszustechen, reicht das nicht aus. Wir werfen deswegen einen Blick in das Foodtruck-Mutterland USA und präsentieren euch fünf innovative Social-Media-Kampagnen, die Inspiration sein können.

Der DoubleTree CAREavan: Mit Cookies auf US-Tour

DoubleTree by Hilton ist eine amerikanische Hotelkette, die zu Hilton Worldwide gehört. In deren Hotels gibt es für jeden Gast zur Begrüßung einen Schokokeks. Zum 25-jährigen Jubiläum dieser Willkommensgeste schickte die Kette den DoubleTreeCAREavan durchs Land. Über 50 Städte wurden angefahren und verteilten dabei die Cookies auch an wohltätige Organisationen.

Begleitet wurde die Kampagne durch Kanäle auf Facebook, Foursquare, Twitter, Youtube und Topguest. Allein auf Facebook konnte man die Like-Anzahl um fast 90 Prozent erhöhen.

Hinter dieser Promoaktion steckt natürlich ein gewaltiges Budget, das sich nicht viele Foodtrucks leisten können. Auch ist hier der Foodtruck eher Mittel zum Zweck. Aber als Idee, die man im kleineren Rahmen umsetzen kann, ist sie durchaus bedenkenswert.

Mexicue: Rezepte via Crowdsourcing

Feedback an Foodtrucks gibt es häufig. Sei es direkt vor Ort oder via Social Media. Der BBQ-Foodtruck Mexicue wollte seine Fans aber noch direkter an seinem Tagesgeschäft teilhaben lassen. Mit einer Facebook-App sammelte man Ideen für ein Rezept. Einzige Vorgabe: Es musste eine bestimmte Zugabe enthalten sein. Die Community konnte abstimmen und das Gewinner-Rezept wurde dann eine Saison lang umgesetzt. Als Preis gab es Gutscheine im Wert von bis zu 50 Dollar und eine gesponserte Tasche.

Diese Kampagne ist eigentlich ein klassisches Gewinnspiel, das die Interaktion der Fans mit dem Unternehmen fördert. Man darf bei den umzusetzenden Rezepten freilich nicht vergessen, seine Arbeitsabläufe weiterhin zu optimieren. Mit zusätzlichen Goodies kann man sich Sponsoren ins Boot bzw. in den Truck holen, mit denen eine zukünftige Zusammenarbeit möglich ist.

Ninja Snowballs: Saisonale Flauten nutzen

Foodtrucks, die ein ziemlich saisonal gebundenes Produkt wie Suppen anbieten, kennen das Problem: Was tun in der Zeit, in der die Nachfrage wegen des Wetters abbricht. Der Foodtruck Ninja Snowballs, der Snow Cones (Cocktail meets Eis) anbietet, hatte da eine Idee: Im September und Oktober ließen sie einen Geschmackswettbewerb laufen.

Sie arbeiteten dabei mit einem Blogger zusammen, der Foodies bat, neue Geschmacksrichtungen via Facebook und Twitter vorzuschlagen. Die Kampagne begleitete man mit flotten Youtube-Videos.

Der Truck konnte mit seiner Kampagne seine Saison um ein paar Wochen verlängern und seine Online-Besucherzahlen steigern. Hier stellt sich freilich die Frage, ob der Aufwand den zusätzlichen Gewinn rechtfertigt. Die restliche Off-Season kann man vielleicht auch nutzen, um sich weitere Kampagnen auszudenken.

Chi’Lantro BBQ: It’s a deal

Der koreanisch-mexikanische Fusion-Foodtruck Chi’Lantro BBQ nutzt seit jeher die sozialen Medien, um mit seinen Fans in Kontakt zu treten. 2016 hatten sie eine besonders erfolgreiche Kampagne: Bei der diesjährigen SXSW-Veranstaltung (crossmediale Konferenz mit Festivals etc.) taten sie sich mit einem Zahlungsanbieter zusammen. So boten sie Tacos für 25 Cent an. Der Deal galt für alle Twitter-Follower, die mit Kreditkarte zahlten .

Laut Foodtruck war die Aktion ein beiderseitiger Gewinn, nicht nur in Sachen Aufmerksamkeit. In Deutschland ist die Zahlung mit Kreditkarte (im Gegensatz zur EC-Zahlung) allerdings weniger verbreitet. Bei der EC-Zahlweise gibt es bei geringeren Beträgen oft eine Gebühr für den Anbieter.

Belgischer »Wafel & Dinges« Foodtruck in New York.

Wafels & Dinges: Feiertage kreativ nutzen

Hier geht zunächst nicht um die Feiertage im eigenen Land, sondern solche, die mit dem Produkt zu tun haben. Der Foodtruck Wafels & Dinges, spezialisiert auf belgische Waffeln und Kaffee, feierte den belgischen Nationalfeiertag am 21. Juli auf besondere Weise.

Zum einen führten sie die “Belgian Madness Ice cream” ein, die sie in Testportionen kostenlos verteilten. Zum anderen starteten sie einen Wettbewerb, der Improvisationstalent verlangte: Man sollte sich königlich verkleiden und die “belgische Jury” davon überzeugen, welchen Teil der Foodtruck zur Erweiterung des belgischen Königreichs beigetragen hat. Zu gewinnen gab es u.a. ein Catering für 50 Personen.

Eine solche Social-Media-Kampagne ist hierzulande an weniger speziellen Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten denkbar. Der US-Truck konnte jedenfalls innerhalb weniger Monate seine Like-Zahlen bei Facebook vervielfachen.

Die Vorlage für diesen Artikel stammt von mashable.com. Habt auch ihr Ideen oder Wünsche für Kampagnen an Foodtrucks? Wir sind auf eure Kommentare gespannt. Solche Aktionen tragen ihren Teil dazu bei, die Foodtruck-Branche als eine der innovativsten auszuzeichnen.

  • Autor
  • Daniel Bendl
  • Letzte Änderung
  • 2024-12-14
  • veröffentlicht
  • 2016-11-16
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Daniel Bendl

Daniel Bendl

Daniel ist Geschäftsführer und Mitgründer von Craftplaces, Genießer fränkischer und internationaler Gaumenfreuden und Foodtruck Unterstützer der ersten Stunde. Er ist Experte wenn es um die digitale Vereinfachung des Foodtruck Alltags mit Hilfe von Craftplaces Business geht.