Der Foodtruckmarkt beginnt sich zu wandeln. Ein neues Phänomen sind Fusionen. So haben sich die beiden Stuttgarter Trucks Lou’s Maultäschle und Erna & Co. zusammengeschlossen.

Der schwäbische Klassiker bei Lou's Maultäschle. Foto: © Lou's Maultäschle

Als Vorreiter der schwäbischen Truck-Szene sind sie schon einige Jahre unterwegs, jetzt fahren sie gemeinsame Wege: Lou’s Maultäschle und Erna & Co. vereinen ihre Kräfte, Erfahrungen und ihr Potential. Die Truck-Flotte wächst nun auf insgesamt sieben Trucks, wovon Erna & Co. drei und Lou’s Maultäschle vier in die neue Beziehung einbringen.

Doch wie kam es zu diesem Schritt, welche Herausforderungen stellen sich den fusionierten Trucks und was ändert sich für die bisherigen Fans? Lou’s-Maultäschle-Mitgründer Daniel Krcmar gab mir in einem Interview Einblicke in diese interessante Entwicklung.

Wann war dir bewusst, dass eine Fusion der nächste Schritt sein sollte?

Wir haben uns gegenseitig relativ spät kennengelernt und zunächst ganz locker unterhalten. Schnell kamen wir darauf, dass man gemeinsam Ressourcen sparen und mehr Gas geben kann. Wenn man einen Laden allein managt, bleibt oft einiges liegen. Die Aufgabengebiete kann man zusammen besser verteilen und gemeinsam erfolgreicher sein.

Spezialist trifft auf Komplett-Anbieter

Was ändert sich für die Kunden?

Der schwäbische Klassiker bei Erna & Co. Foto: © Erna & Co.

Erstmal ändert sich für die Kunden nichts. Wir legen aber unseren Einkauf zusammen, da wir uns Produkte wie die Maultasche teilen. Es geht vor allem darum den Bereich Management, Marketing, Aufträge, Buchhaltung und das Büro zusammenlegen. Und im besagten Bereich Einkauf kann man eben auch sparen, da man nun ganz andere Mengen ordern kann.

Wir sind Marken, die sich um die schwäbische Küche kümmern. Lou’s ist dabei der Maultaschen-Spezialist in verschieden Varianten, Erna eher der schwäbische Komplett-Anbieter mit einem breiteren Mittagsangebot. So kann man auch verschiedene Catering-Anfragen abdecken. Je nachdem für wen welches Produkt in Frage kommt, können wir nun eine größere Palette an schwäbischen Gerichten anbieten.

Es gibt dabei drei unterschiedliche Kundenstränge: Einmal das Tagesgeschäft, das Catering und die Events. Vor allem beim Catering ändert sich etwas. Es wird aber kein einheitliches Produkt geben. Das Motto ist: Stärken vereinen und zusammen eine größere Zielgruppe erreichen.

Was sind die Herausforderungen?

Zum einen hat man jetzt siebenfach Probleme, zum anderen auch ebenso viele Lösungen und neue Möglichkeiten. So brauchen wir zum Beispiel eine neue Kühlzelle, müssen mehr Kunden zufriedenstellen und uns strukturell und finanziell anpassen. Aber in zwei bis drei Monaten sollte das sauber laufen.

Besten Dank an Daniel von Lou’s-Maultäschle für das kurzfristige Interview.
Sowohl das Franchise-System als auch die ersten Fusionierungen bei Foodtrucks sind normale Vorgänge bei boomenden Branchen mit besten Zukunftaussichten. Man vergleiche hier das Ganze mit dem Fernbusmarkt. Dort geht es freilich um ein größeres Marktvolumen (wenngleich die Aussichten bei Foodtrucks höchst vielversprechend sind), doch dort hat die Konsolidierung längst begonnen.
Wir begrüßen es, dass Foodtrucks zusammen statt gegeneinander arbeiten, ihre Kräfte bündeln und neue Herausforderungen angehen. Insbesondere den Truckern von Lou’s Maultäschle aus Stuttgart und Erna & Co. aus Leinfelden-Echterdingen wünschen wir hierbei viel Erfolg.

  • Autor
  • Daniel Bendl
  • Letzte Änderung
  • 2024-07-27
  • veröffentlicht
  • 2016-06-22
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Daniel Bendl

Daniel Bendl

Daniel ist Geschäftsführer und Mitgründer von Craftplaces, Genießer fränkischer und internationaler Gaumenfreuden und Foodtruck Unterstützer der ersten Stunde. Er ist Experte wenn es um die digitale Vereinfachung des Foodtruck Alltags mit Hilfe von Craftplaces Business geht.